Welche Akku-Position?

Der Akku (bzw. die Batterie) eines Elektro-Fahrrads versorgt den Motor mit Energie. Durch den Akku hat das Elektro-Fahrrad aber auch ein höheres Gewicht. Zusammen mit unter anderem dem Motor führt der Akku dazu, dass ein Elektro-Fahrrad im Schnitt sechs Kilogramm schwerer als ein normales Rad ist. Dieses zusätzliche Gewicht hat einen Einfluss auf das Gleichgewicht des Fahrrads und seinen Schwerpunkt. Je nach Typ des Elektro-Fahrrads ist der Akku unter dem Heck- oder Frontgepäckträger, um das Tretlager oder im/am Rahmen angebracht. Dabei gilt: Je niedriger der Akku am Fahrrad angebracht ist, desto stabiler ist die Straßenlage. Zur Auswahl stehen vier Positionen.

Akku unter dem Gepäckträger

Viele Elektro-Fahrräder sind mit einem Akku unter dem Gepäckträger ausgestattet. Bei Elektro-Fahrrädern mit Vorderradmotor sorgt das für eine optimale Balance. Bei anderen Elektro-Fahrrädern führt es dazu, dass der Schwerpunkt hinten am Fahrrad liegt.

Vorteile

  • Gut durch Anbringen von Fahrradtaschen zu verbergen 
  • Der Schwerpunkt liegt an der Rückseite, und bei Fahrrädern mit Vorderradmotor liegt der Schwerpunkt des Fahrrads in der Mitte 
  • Der Akku lässt sich einfach montieren und abmontieren

Nachteil

  • Nicht alle Fahrradtaschen können am Gepäckträger befestigt werden
  • Der Schwerpunkt liegt hoch, das kann einen Einfluss auf die Stabilität des Gepäckträgers haben Akku um das Tretlager 

Der Akku eines Elektro-Fahrrads kann in den Kettenkasten integriert sein. Das Fahrrad ist damit kaum von einem „normalen“ Fahrrad zu unterscheiden. Ist der Akku hinter der Tretlagerachse eingebaut, dann ist der Akku jedoch sichtbar. Der Schwerpunkt liegt in der Mitte, deshalb hat das Elektro-Fahrrad eine stabile Straßenlage.

Vorteile

  • Das Fahrrad ist kaum als Elektro-Fahrrad zu erkennen 
  • Der Schwerpunkt liegt niedriger 
  • Das Elektro-Fahrrad hat eine stabilere Straßenlage

Nachteil

  • Nicht alle Akku-Varianten sind herausnehmbar 
  • Im Kettenkasten ist wenig Platz, deshalb hat der Akku eine sehr kleine Kapazität
  • Ist der Akku über oder hinter dem Tretlager eingebaut, hat es einen großen Einfluss auf die Optik des Fahrrads

Akku im oder am Rahmen

Bei Elektro-Fahrrädern mit Akku im oder am Rahmen liegt der Schwerpunkt in der Mitte des Fahrrads. Das Fahrrad hat dadurch eine stabile Straßenlage und ist durch die Anordnung des Motors fast nicht als E-Bike zu erkennen.

Vorteile

  • Der Schwerpunkt liegt niedriger 
  • Das Elektro-Fahrrad hat eine stabilere Straßenlage 
  • Im Rahmen: Das Fahrrad ist fast nicht als Elektro-Fahrrad zu erkennen

Nachteil

  • Am Rahmen: Der Akku kann im Weg sein 
  • Nicht alle integrierten Akkus sind herausnehmbar, in diesem Fall kann das Laden etwas unkomfortabel sein

Akku unter dem Frontgepäckträger

Ist das Elektro-Fahrrad mit einem Frontgepäckträger ausgestattet, kann der Akku unter diesem Gepäckträger angebracht werden. Das zusätzliche Gewicht ist beim Lenken deutlich zu spüren.

Vorteil

Gut durch Anbringen eines Frontgepäckträgers oder Fahrradkorbs zu verbergen

Nachteil

Das Lenken fühlt sich durch das zusätzliche Gewicht über dem Vorderrad schwerer an

Fest eingebauter oder herausnehmbarer Akku?

Der Akku eines Elektro-Fahrrads ist aufladbar und muss (bei Nutzung) regelmäßig geladen werden. Zwei Möglichkeiten stehen zur Auswahl:


Herausnehmbarer Akku

Wer flexibel beim Aufladen des Akkus sein will, wird einen herausnehmbaren Akku bevorzugen. Der Akku wird mit einem Ladegerät geliefert, das sich an jede Steckdose anschließen lässt. Den Akku nehmen Sie einfach aus dem Elektro-Fahrrad und laden ihn an der nächsten Steckdose auf. Kommt das Fahrrad regelmäßig auf einen Fahrradträger? Dann ist ein herausnehmbarer Akku wünschenswert. Ohne Akku lässt sich ein Elektro-Fahrrad deutlich leichter und einfacher auf den Träger setzen.

Vorteile

  • Der Akku ist einfach herauszunehmen, etwa zum Aufladen oder bei extrem warmem oder kaltem Wetter 
  • Der Akku lässt sich einfach austauschen (auch unterwegs gegen einen Reserve-Akku) 
  • Der Akku kann einfach an jeder Steckdose aufgeladen werden

Fest eingebauter Akku

Wer einen guten Schutz des Akkus will, wird einem fest eingebauten Akku den Vorzug geben. Das Fahrrad muss in der Nähe einer Steckdose sein, um den Akku laden zu können.

Vorteile

  • Der Akku wird vom Rahmen geschützt

Nachteile

  • Der Akku kann nur von einer Fachkraft (Fahrradtechniker) ausgetauscht werden 
  • Das Fahrrad muss zum Laden in der Nähe einer Steckdose stehen können 
  • Das Fahrrad muss vor extremer Wärme oder Kälte geschützt werden

Welcher Akkutyp?

Der Akku versorgt den Motor eines Elektro-Fahrrads mit Strom. Der Akkutyp hat – ebenso wie die Reichweite – einen Einfluss auf die Anzahl Kilometer, die Sie mit einem Elektro-Fahrrad zurücklegen können. Zu unterscheiden ist zwischen fünf Akkutypen, davon kommen bei aktuellen Elektro-Fahrrädern noch vier vor. Den Typ NiCd – die Abkürzung steht für „Nickel-Cadmium“ – findet man nur noch bei Elektro-Fahrrädern aus zweiter Hand.

NiMh (Nickel-Metallhydrid)

Der NiMh-Akku ist der Nachfolger des NiCd-Akkus und momentan der Standard in Europa. Dieser Akkutyp braucht eine regelmäßige Ladung, auch wenn das Elektro-Fahrrad (längere Zeit) stillsteht. Der Akku muss ständig an das Ladegerät angeschlossen bleiben. Das Ladegerät sorgt nämlich dafür, dass der Akkuzustand optimal bleibt. Bei diesem Akkutyp ist mit einer Ladezeit von 4 bis 6 Stunden zu rechnen.


Vorteile

  • Der Akku ist preisgünstiger als andere Akkutypen

Nachteile

  • Der Akku hat eine kürzere Lebensdauer als ein Akku mit Lithium-Technik 
  • Der Akku hat eine relativ hohe Selbstentladung 
  • Der Akku ist größer und schwerer als andere Akkutypen Der Akku reagiert empfindlicher auf Temperaturschwankungen 
  • Der Akku muss an das Ladegerät angeschlossen bleiben

Li-Ion (Lithium-Ion)

Lithium-Ion ist eine Sammelbezeichnung für die vielen Akkus, die Lithium enthalten. Dieser Akkutyp hat eine geringe Selbstentladung und eine lange (bzw. längere) Lebensdauer Dem steht jedoch ein höherer Preis dieses Akkutyps gegenüber.

Vorteile

  • Der Akku hat eine geringe Größe 
  • Eine volle Ladung des Akkus dauert nur 2 bis 3,5 Stunden 
  • Der Akku ist unempfindlich gegen Temperaturschwankungen 
  • Der Akku hat eine relativ geringe Selbstentladung 
  • Der Akku braucht nicht ständig an das Ladegerät angeschlossen zu sein 
  • Der Akku hat das beste Preis-Leistungs-Verhältnis

Nachteil

  • Der Akku ist teurer als ein NiMh-Akku

LiPo (Lithium-Polymer)

Der LiPo-Akku ist eine der besseren Akku-Varianten aus dem Sortiment mit Li-Ion-Akkus. Der Akku ist noch kleiner als ein durchschnittlicher Li-Ion-Akku. Wird das Elektro-Fahrrad längere Zeit nicht genutzt, dann wird empfohlen, diesen Akku mit 40 % Ladung zu lagern (vorzugsweise in einer kühlen Umgebung).

Vorteile

  • Schnelle Ladung: Ein komplett entladener Akku kann in 1 bis 1,5 Stunden geladen sein 
  • Der Akku ist leicht und hat eine lange (bzw. längere) Lebensdauer 
  • Der Akku hat eine relativ geringe Selbstentladung

Nachteil

  • Der Akku hat einen höheren Preis als alle anderen Akkutypen bei begrenzten Vorteilen

LiFePo4 (Lithium-Eisen-Phosphat)

Die neueste Akku-Generation trägt den Namen LiFePo4 (oder ein davon abgeleitetes Kürzel: LP4, LFP, LFP4). Dieser Akku wurde in jeder Hinsicht verbessert und ist daher derzeit das Nonplusultra. Dem entspricht aber auch der Preis des Akkus. Rechnerisch ist die Anschaffung eines Elektro-Fahrrads mit LifePo4-Akku eine Überlegung wert, da der Akku länger hält und die Wahrscheinlichkeit geringer ist, dass er ersetzt werden muss, bevor ein Ersatz des Fahrrads selbst ansteht. Derzeit ist nur ein begrenztes Angebot an E-Bikes mit diesem Akkutyp ausgestattet. Das Angebot wird in Zukunft größer werden.

Vorteile

  • Der Akku hat eine längere Lebensdauer als NiMh- und Li-Ion-Akkus Schnelle Ladung 
  • Der Akku ist leicht 
  • Der Akku hat eine geringe Selbstentladung

Nachteil

  • Der Akku ist erheblich teurer als alle anderen Akkutypen